zwischen den welten
Es ist Dienstag und wie immer, wenn ich das Leben herausfordere, bekomme ich ein schlechtes Blatt und große Versprechungen. Den ganzen Tag, der sich ein weiteres Mal als eine Parade glanzvoller "letzter Male" entpuppt, schwelt es in mir, nimmt mir die Lust an dem, was ich gerade tue, weckt den Wunsch auf der anderen Seite zu stehen. Vermutlich ist es das Letztgenannte, das mich so tun lässt, als würde ich die vielen kleinen Tricksereien nicht bemerken, als stünde ich hier zum ersten statt zum letzten Mal und sei geblendet von dem, was ich sehe. So Vieles liegt so weit zurück, die Details gingen längst verloren und doch könnte ich hier und da und dort den Finger hinlegen und mit dem Kopf schütteln. Allein, ich tue es nicht. Ich weiß genau, wie das hier lief die letzten Monate, auf beiden Seiten, ich weiß genau in ein, zwei Wochen wird uns das hier ohnehin noch einholen. Also lächle ich und nicke, bedanke mich und vertröste Andere. Dabei warf ich noch kürzlich jemand anderem Altersmilde vor.
Und als sich dann ein weiterer 14-Stunden-Tag dem Ende neigt, finde ich mich erneut in einer dieser irreal wirkenden Postkartenszenerien wieder, den rotgoldenen Sonnenuntergang am Horizont und das gleichörmig blinkende Meer der Positionsleuchten vor mir. Eine Armee Titanen beim Abendgebet. Ein Abschiedsgruß. Von der Brücke kann ich sehen, wie die Ampel auf grün schaltet und weiß, dass sie längst wieder rot sein wird, bis ich dort bin. Mir fällt der Werksschutz ein, der Kennzeichenlisten führt von auffälligen Fahrern, ich muss grinsen, schalte das ESP ab und trete das Gaspedal durch. Das Heck setzt zum Überholen an und in einem miesen aber lustigen 270° Drift rutsche ich an der Ampel vorbei, die gerade auf gelb schaltet. Vielleicht bin ich doch gar nicht so erwachsen, vielleicht sollte ich diesen Weg gar nicht gehen, komme was wolle.
Ein schmutziger roter Mond hängt über der Stadt, von der ich letztens nicht mehr so sicher bin, ob sie mich mag. Und das Einzige, was ich mich frage, ist: "Wie lange noch?"
Und als sich dann ein weiterer 14-Stunden-Tag dem Ende neigt, finde ich mich erneut in einer dieser irreal wirkenden Postkartenszenerien wieder, den rotgoldenen Sonnenuntergang am Horizont und das gleichörmig blinkende Meer der Positionsleuchten vor mir. Eine Armee Titanen beim Abendgebet. Ein Abschiedsgruß. Von der Brücke kann ich sehen, wie die Ampel auf grün schaltet und weiß, dass sie längst wieder rot sein wird, bis ich dort bin. Mir fällt der Werksschutz ein, der Kennzeichenlisten führt von auffälligen Fahrern, ich muss grinsen, schalte das ESP ab und trete das Gaspedal durch. Das Heck setzt zum Überholen an und in einem miesen aber lustigen 270° Drift rutsche ich an der Ampel vorbei, die gerade auf gelb schaltet. Vielleicht bin ich doch gar nicht so erwachsen, vielleicht sollte ich diesen Weg gar nicht gehen, komme was wolle.
Ein schmutziger roter Mond hängt über der Stadt, von der ich letztens nicht mehr so sicher bin, ob sie mich mag. Und das Einzige, was ich mich frage, ist: "Wie lange noch?"
hoffnungstraeger - 22:45