wechselbalg

Ich bin nicht wie du. Ich mag diese Spielchen nicht. Ich hoffe, ich habe etwas besseres verdient als diese sinnlose Inhaltsleere. Auf meinem Weg zum Heute habe ich schon viele Träume sterben sehen. Ich habe Anderen aus der Scheisse geholfen und wurde dafür oft genug selbst hängen lassen, ich habe Freundschaften verloren; habe Erwartungen über Bord gekippt und Ziele verworfen; und oft genug meinen Stolz heruntergeschluckt, um über meinen Schatten springen zu können. Da ist nur diese eine wertvolle Sache, die ich noch zu geben habe. Darum tut es jedes Mal weh, ein Stück davon in der Gedankenlosigkeit eines Augenblicks zu verschleudern. Darum werde ich durch dich letztendlich nur mir selbst ein wenig fremder. Darum sollte ich dir fern bleiben.
Ich sehe dich an und frage mich, was dir wohl passiert ist, dass du so geworden bist. Vielleicht täusche ich mich auch, und bist jetzt genau so, wie du immer sein wolltest. Aber ich habe schon zu vielen Menschen dabei zugesehen, wie sich selbst zugrunde richteten; wie sie sich selbst in Situationen brachten, aus denen es schon kurze Zeit später kein Entkommen mehr zu geben schien. Schön war das niemals, auch wenn jeder Einzelne von ihnen überzeugt war, dass er gerade die tollste Phase seines Lebens durchmachte. Und wenn ich eines gelernt habe, dann dass die, die zu laut lachen und zu leise weinen, meist kurz davor stehen, ihre Selbsttäuschung zu durchschauen. Zu spät, noch was zu ändern. Du trägst deinen Stempel schon. Und darum geh weg von mir, ich kann keine weiteren Abgründe mehr gebrauchen. Ich will nicht mehr jeden auf seinem Sturzflug begleiten. Deswegen rufe ich dich nicht an, deswegen besuche ich dich nicht. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder, auch wenn die Hoffnung, du seist bis dahin wieder die, die ich zu kennen glaubte, vermutlich ziemlich unbegründet ist. Dennoch werde ich so lange versuchen, das alte Bild zu behalten.
ungefragt - Montag, 31. Oktober 2005, 07:40

Ist es nicht eigenartig, wie man einmal alles gibt, was man zu geben hat, und wie man enttäuscht wird und sich zurückzieht und davon spricht, niemals mehr alles geben zu wollen, weil man es nicht mehr kann und weil es wehtut, wenn es nicht geschätzt wird und weil man nicht mehr verletzt werden möchte?
Und wie doch, irgendwo gut vergraben, noch etwas sich windet und ruft "doch, doch, doch!"?

Man kann niemanden ganz in seinen Keller begleiten, nur ein Stück mitgehen und ein Licht auf die Treppe stellen. Manchmal geht nicht einmal das. Oder, schlimmer noch, man stolpert und fällt kopfüber an dem anderen vorbei.
hoffnungstraeger - Montag, 31. Oktober 2005, 18:03

niemals mehr alles zu geben war nie ein vorsatz von mir. eher hab ich mir bisweilen überlegt, gar nichts mehr geben zu wollen. und mittlerweile hab ich dazu glaub ich gar keine meinung mehr. lässt sich ja ohnehin kaum von meinungen beeindrucken, das.
auf keller hab ich einfach keine lust mehr. wohl wegen der stolpergefahr, dem muffigen geruch und dem langen aufstieg.
aber eigenartig bin ich schon.
tomkat - Mittwoch, 2. November 2005, 20:59

nothing hurts like your mouth

machs gut und danke für den fisch, unendliche weiten. alles.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 17:10

toll,

danke für die blumen. komm, wir spielen ein spiel: jeder zieht sich die jacke an, die ihm am besten passt...
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 17:34

...Ich bin nicht wie du. Ich mag diese Spielchen nicht...
ich versteh schon lang nicht mehr worum es geht. aber falls die message von dir war hab ich sie gefunden.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 17:39

dann solltest du sie vielleicht nicht spielen. ich versteh ja nicht mal, worauf du dich beziehst, wenn du sagst, du verstündest nicht, worum es geht.
von wem sollte sie wohl sonst sein!?
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 17:45

ja ich hab doch auch keine ahnung, aber nachdem du dich fernhalten wolltest hätte sie dem, da zeitlich später, irgendwie wiedersprochen und deshalb war ich mir nicht sicher, allerdings ist sonst niemand in frage gekommen, aber das hat anstatt sicherheit zu schaffen nur für mehr zerstreutheit gesorgt, so daß der pfefferminztee so um die 35 minuten ziehen durfte und dann in den abfluß wanderte um sogleich durch einen frischen kaffee ersetzt zu werden, der aber dann einsam erkaltete. ich nehm die dicke jacke. der winter kommt.
das mit dem spielen war quasi nur ein zitat von weiter oben und zählt eigentlich gar nicht für mich.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 17:55

einsam erkalten hat hier ja auch irgendwie so ne art stichwortfunktion. ich nehm die zwangsjacke.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:00

_schlag_wort
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:02

das wort kann auch nix für.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:05

ich frag jetzt nicht, aber du kannst trotzdem gerne antworten, wenn dir danach zumute ist.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:07

antworten ist eigentlich eine meiner lieblingsbeschäftigungen. meine grosse schwäche allerding ist, dass ich dafür konkrete fragen brauch.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:09

ok

bin du ich?
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:13

ach, wie schön. ich dachte, das sei schon klargeworden. aber egal.

manchmal ja. da offensichtlich nicht.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:17

wo ist da?
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:25

da. oben. auch wenn dich das jetzt womöglich enttäuscht.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:29

womöglich auch nicht.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:31

wär möglich, womöglich. die eindrücke dazu halten sich durchaus die waage.
schön auch, was du alles für die gedankenlosigkeit eines augenblicks zu halten vermagst.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:36

du findest das tatsächlich schön?
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:39

nein, aber schön finde ich nur noch so selten was, dass ich mir einfach angewöhnt habe, dieses wort für alles ungewöhnliche zu benutzen. eigentlich ists eher erschreckend, und man könnte befürchten, es sei symptomatisch. letztendlich geht doch eh alles unter im rauschen der galaxien.
tomkat - Donnerstag, 3. November 2005, 18:41

ich finde es lässt tief blicken. außerdem finde ich auch noch, daß es für mich jetzt zeit wird auch wieder unterzugehen.
hoffnungstraeger - Donnerstag, 3. November 2005, 18:46

"es lässt tief blicken" würde ja bedeuten, es entspräche tatsächlich deinem gefühl. das machts dann eher noch erschreckender, und führt zur frage, was dich überhaupt dazu bewogen hat, hier noch was hinzuschreiben.
tomkat - Freitag, 4. November 2005, 10:51

vermutlich hatte ich das gefühl es sei dringend mal wieder zeit dafür. [affekt. wie immer halt]
hoffnungstraeger - Freitag, 4. November 2005, 15:49

darauf kann ich mir ja jetzt überhaupt keinen reim machen. ausser: korrekt.
tomkat - Freitag, 4. November 2005, 17:52

mir gehts ähnlich. dann sind wir uns einig. perfekt.
hoffnungstraeger - Freitag, 4. November 2005, 18:18

einig ist anders. wie geleckt.
tomkat - Freitag, 4. November 2005, 18:21

versteckt.
hoffnungstraeger - Freitag, 4. November 2005, 18:59

na super, das "verreckt" überlässt du also wieder mir...

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Absolut. Nimm einen Wodka, das hilft, wahrscheinlich....
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hoffnungstraeger - 03:41

zielsicher

 

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